Wie Ayurveda mir geholfen hat, mich selbst anzunehmen!
Das größte Geschenk des Ayurveda an mich.
Heute verrate ich Dir, welches riesengroße Geschenk der Ayurveda mir gemacht hat. Das erfordert etwas Mut, weil ich Persönliches mit Dir teile.
Was mich dazu bewegt, fragst Du Dich vielleicht? Ich finde es entlastend, wenn ich merke, dass ich mit einem Thema oder Problem nicht alleine bin. Vielleicht geht es Dir ja auch so?
Ich glaube, dass es genau das ist, was uns miteinander verbindet. Deshalb hoffe ich, dass Du beim Lesen immer wieder fühlst: „Zum Glück geht‘s nicht nur mir so!“
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie viele Jahrzehnte meines Lebens ich gegen mich selbst angekämpft habe! Es macht mich sehr, sehr traurig, wenn ich zurückschaue.
Indem ich anders sein wollte, als ich bin, habe ich mich andauernd selbst verletzt.
Was Ayurveda mit Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu tun hat
Wie ich es geschafft habe, mich anzunehmen, wie ich bin!!
Nachdem ich einige Jahre Yoga gemacht hatte, fiel mir auf, dass ich in meinem Alltag achtsamer mit mir umging. Durch die Yogapraxis hatte ich eine Sensibilität für meinen Atem entwickelt. Dadurch merkte ich auf einmal, wann ich gestresst war.
Trotzdem war da immer noch dieses fiese kleine Monster in mir, das mich ständig dafür verurteilte, wie ich war: zu empfindlich, leise, zurückhaltend, weich, nachdenklich, voller Selbstzweifel, himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt, unentschlossen…
Dann beschäftigten wir uns in der Yoga Ausbildung mit Ayurveda. Die Idee ist, dass alles und jedes einem Element oder einem Dosha zugeordnet werden kann: die Jahreszeiten, Nahrungsmittel, Haarfarbe, Größe der Augen, Körperbau, Qualität des Schlafes, Stimmungen / Gefühle.
Einfach alles in Dir und in der Welt um Dich herum lässt sich einer Kategorie zuordnen. (Falls Dir dieses System noch ganz neu ist, lies Dir die zwei Beiträge „Ayurveda Kompass Teil 1 + 2“ durch, darin erkläre ich die Grundlagen).
Als Feinfühlige mit einem starken Vata-Anteil (Luft + Raum- Element) konnte ich mich natürlich nicht so eindeutig zuordnen wie meine Pitta-Kolleginnen (Feuer + Wasser-Element). Aber eine grobe Richtung hat sich schon nach einem Wochenende abgezeichnet und das war so was von erleichternd!
Bis dato hatte ich mich oft schlecht gefühlt, weil ich mehr Schlaf brauchte als andere. Mir geht‘s am besten, wenn ich 8 Stunden Schlaf bekomme und wenn ich viel zu verdauen habe, brauche ich sogar ein kurzes Mittagsschläfchen.
Andere schafften es doch mit viel weniger Schlaf !!??
Die Empfehlung des Ayurveda für Vatas war zu meiner Freude genau diese 8 Stunden, während Pittas etwas weniger und Kaphas noch weniger schlafen sollten. Plötzlich hatte ich eine Erklärung und sie deckte sich mit dem, was ich spürte.
(Wenn Du wissen möchtest, was genau sich hinter Vata, Pitta und Kapha verbirgt, dann spring nochmal kurz zu diesem Blog-Artikel: „Ayurveda Kompass Teil 2“ zurück…)
Was war passiert?
Durch Ayurveda konnte ich mir endlich die Erlaubnis geben, ICH SELBST zu sein!
Ich hatte verstanden, dass jede/r einzigartige Vorlieben, Veranlagungen und vor allem Bedürfnisse hat. Diese erklären sich aus der jeweiligen Konstitution. Es gab nun mehr als das eine Standardmodell, in das ich hineinpassen wollte. Das war soooooo befreiend!
Ich konnte mich endlich lösen von utopischen Idealen, mit denen wir wohl alle aufgewachsen sind.
" Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben!"
Oscar Wilde
Nach und nach schaffte ich es, mich weniger mit anderen zu vergleichen. Meinen Kompass richtete ich nach innen aus. Meine Bedürfnisse wurden der Maßstab, an dem ich mich seither orientiere!
Ich musste dafür erst wieder lernen, diese leise Stimme in mir wahrzunehmen, die mir meist in verschlüsselter Form ein leicht zu überhörendes Ja oder Nein signalisiert.
Achtsamkeit ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Genug Zeit und tägliche Momente der Ruhe sind der Boden, auf dem sich die Achtsamkeit entfalten kann.
Deshalb ist meine Yogapraxis mit Meditation am Morgen überlebenswichtig für mich.
Wenn ich zu spät aufstehe, sind das auch mal nur 15 Minuten, aber sie machen den Unterschied.
Hallo Wirklichkeit - Tschüss Illusion...
So bin ich eben!
Mit einem hohen Vata- Anteil sind mir Stimmungsschwankungen sehr vertraut und ich wünschte mir immer so ausgeglichen zu sein wie mein Mann. Vata bedeutet aber so viel wie wechselhaft. Das betrifft die Verdauung, die Stimmung oder das Wetter. Alles kann sich schnell ändern und umschlagen.
Vata bedeutet auch Tiefgründigkeit und die gibt es eben nur im Doppelpack. Das heißt ich empfinde in jeder Richtung sehr intensiv. Was je nach Gefühl angenehm als auch unangenehm sein kann.
Durch die ayurvedische Erklärung konnte ich diesen Teil endlich verstehen und plötzlich auch annehmen! Ich freundete mich mit der Realität an, kämpfte nicht mehr dagegen an und versuchte nicht weiter unerreichbaren Idealen hinterherzueifern!
Ich habe das in letzter Zeit in vielen Situationen erfahren: In dem Moment, in dem ich die Wirklichkeit akzeptiere, beginnt bereits die Veränderung und es wird leichter. Das hat etwas Magisches!!
Folgendes Zitat kennst Du sicher, aber es beschreibt genau das:
„ Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Frei nach Reinhold Niebuhr
Heute ertappe ich mich häufig dabei, dass ich innerlich mit den Schultern zucke und denke: „So bin ich eben!“
Yoga und Ayurveda haben noch viele Geschenke parat, durch die ich mich im Alltag mit meiner „Vata-Wechselhaftigkeit“ erden und stabilisieren kann. Damit sind die Spitzen meiner Hochs und Tiefs weniger unangenehm. Dazu ein anderes Mal mehr…
Im Ayurveda Coaching kannst Du Dich selbst besser verstehen lernen...
Beim Yoga lernst Du Dich achtsamer wahrzunehmen....