In unserer Wohnung ist der Frühjahrsputz obligatorisch,
auch fürs Auto ist die regelmäßige Reinigung und Inspektion selbstverständlich.
Wäre es nicht wunderbar, wenn wir unser wichtigstes Zuhause, unseren Körper, auch regelmäßig von innen reinigen würden?
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du die körpereigenen Reinigungsprozesse in der Kapha-Zeit
ganz einfach unterstützen kannst.
Die Doshas im Verlauf der Jahreszeiten
Kapha
Wenn wir uns das Dosha Modell im Ayurveda ansehen, steigt im späten Winter und Frühling die schwere Kapha-Energie an.
Eigenschaften von Kapha sind: schwer, kalt, ölig, träge, stabil, fest.
Wenn wir Kapha ausgleichen, machen wir das mit den gegenteiligen Eigenschaften.
Diese sind: leicht, warm, trocken, bewegt.
Das, was Du isst, oder was Du tust, sollte diese Kriterien erfüllen.
Somit kannst Du ganz einfach selbst beurteilen, was Dir hilft, die Schwere in Vitalität und Leichtigkeit zu verwandeln.
Symptome für ein Übermaß an Kapha
- Wassereinlagerungen
- Verschleimung
- Gewichtszunahme
- Geistige Trägheit und körperliche Schwerfälligkeit
So überredest Du Deine Frühjahrsmüdigkeit zum Aufgeben!
Es gibt Millionen von Möglichkeiten für Cleanse, Detox, Fasten usw.
Ich stelle Dir einige einfache Tipps aus Yoga und Ayurveda vor, die Du leicht in Deinen Alltag integrieren kannst.
Unser Körper reinigt sich mithilfe von all diesen Organen: Leber, Nieren, Haut, Darm und Lungen. Er macht das immer und ständig.
Wir wollen ihn dabei durch ein paar einfache Maßnahmen unterstützen. Aus ayurvedischer Sicht versuchen wir die träge Kapha-Energie durch Bewegung und Wärme zu mobilisieren.
Machen oder weglassen, das ist hier die Frage!
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder Du machst bewusst etwas, um Dich zu reinigen. Oder Du lässt etwas weg, um Dich zu entlasten.
Zweiteres ist manchmal mindestens genauso wichtig.
Reinigung und Reduktion von Kapha: Tipps für Körper und Geist
Lungen - Element Luft
Atme so oft Du kannst in den Bauch und atme lange und vollständig aus. Am Schönsten ist das an der frischen Luft.
Nieren – Element Wasser
Hier kommt wieder das berühmte Glas warme Wasser am Morgen ins Spiel.
Bevor Du irgendetwas anderes zu Dir nimmst, fülle erst mal Deine Wasserspeicher auf und unterstütze durch die Hydration die Bewegung Deines Darms (Peristaltik).
Trinke über den Tag verteilt hauptsächlich warmes Wasser oder ungesüßten Tee.
Teste das für eine Woche und wenn es gut klappt, behalte es bei.
Stoffwechsel, Verdauung, Darm – Element Feuer
Ernährung
Dein Körper braucht ausreichend Pausen, um die Nahrung, die Du zu Dir nimmst, vollständig verdauen zu können. Ansonsten entsteht Ama, das sind Stoffwechselschlacken.
Achte tagsüber auf Essenspausen und entlaste Dein Verdauungsfeuer Agni durch ein pünktliches Abendessen.
Du entlastest Deinen Stoffwechsel, wenn Du abends kein tierisches Eiweiß zu Dir nimmst, denn Dein Agni brennt abends nicht mehr so stark.
Versuche es abends mit einer Gemüsesuppe, in die Du vollwertige Kohlehydrate integrierst.
Bewegung und Haut – Element Luft
Bewegung
Deine Verdauung profitiert außerdem von Bewegung!
Schwitzen ist ein natürlicher Mechanismus des Körpers, mit dem sich der Körper reinigt. Ayurveda empfiehlt, einmal täglich zu schwitzen.Die Wärme mobilisiert Dein träges Kapha.
Baue, wann immer Du kannst, mehr Bewegung in Deinen Tag ein.
Radfahren, Treppensteigen, Walken, schnell Spazieren gehen oder Joggen (für Pittas und Kaphas).
Versuche es mit Tanzen. Leg’ Dein Lieblingsmusikstück auf und hopse einfach drauf los. Das freut Dein Vata und bringt Dich ins Schwitzen. Bluetooth-Kopfhörer sind dafür sehr praktisch.
Aktiviere Deine Organe, wie z.B. Deine Leber mit Drehbewegungen aus dem Yoga
Das naheliegendste um die Leber zu entlasten ist natürlich, keinen Alkohol zu trinken.
Hier geht es um eine Yogaübung, die Du am besten gleich morgens im Bett machst.
Es ist der liegende Twist, auch bekannt als Krokodil-Übung. Den habe ich Dir im letzten Blog- Artikel vorgestellt.
So geht’s:
Lege Dich in die Rückenlage und stelle Deine Füße auf. Breite die Arme zur Seite aus, sodass die Hände auf Schulterhöhe am Boden ruhen.
Lass beide Knie nach rechts sinken
Hier findest Du ein Foto dazu.
Besonders unterstützend zur Entgiftung sind Twists als Umkehrhaltung, wenn Dein Becken höher liegt, als Dein Herz.
So geht’s:
Beginne im Vierfüßlerstand.
Schiebe die rechte Hand mit dem Handrücken am Boden unter Deiner linken Schulter durch.
Bringe die rechte Hand am Boden so weit zur linken Seite wie Du kannst.
Lege jetzt den rechten Arm und die rechte Schläfe bzw. Wange am Boden ab. (Unterstütze Dich evtl. mit einem Kissen)
Bleibe hier für fünf bis zehn Atemzüge und atme ruhig und langsam in den Bauch.
Wiederhole die Übung auf der zweiten Seite.
Haut
Ayurvedisches Morgenritual - Garshan-Massage
Um morgens munter zu werden, mache ich im Frühling (Kapha-Zeit) eine Trockenmassage.
So geht’s:
Nimm an jede Hand einen Frottee-Waschhandschuh oder einen Seidenhandschuh.
Rubble vor dem Duschen den ganzen Körper ab.
An Armen und Beinen machst Du geradlinige Streichungen entlang der langen Knochen in Richtung Herz.
Um die Gelenke herum mache kreisende Bewegungen.
Du kannst nicht viel falsch machen. Dein Körper weiß, was gut für ihn ist. Vertrau' darauf.
Sei vorsichtig im Bereich der Brüste.
Mental und physisch ausmisten - Element Raum
Hier sind wir wieder beim Frühjahrsputz angekommen.
Auszumisten und sich von Dingen oder Gewohnheiten zu befreien bedeutet: Räume oder Dich selbst von Kapha zu befreien.
Die Devise heißt: Platz schaffen!
Wohnung ausmisten
Jetzt ist der beste Moment, um mit dem Ausmisten anzufangen.
Mit mir und dem Ausmisten ist es so eine Sache: Mich verlässt schon der Mut, bevor ich damit angefangen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich den großen Berg bewältigen soll und das lähmt mich.
Deshalb nehme ich mir regelmäßig einen überschaubaren Bereich vor, wie zum Beispiel den Badezimmerschrank oder die eine Schublade in der Küche. Wenn darin alles wieder fein sortiert drin steht, freue ich mich jeden Tag.
Zeitfresser finden - Stichwort Medien
Genauso sinnvoll ist es, Gewohnheiten auszumisten.
Handy und andere mobile Endgeräte (was für ein lustiger Begriff) sind so Bereiche, an denen ich gerne hängen bleibe. Ohne zu wissen, was ich ursprünglich wollte, vergeht schnell mal eine halbe Stunde. Wie gestern Abend, als ich hundemüde und bereits auf dem Weg ins Bett war ...
Mach' regelmäßig einen Digital-Detox.
Mach' in Deiner freien Zeit eine einstündige Handypause pro Tag.
Oder erkläre einen Abend in der Woche als "handyfrei".
Du wirst erstaunt sein, wie viel Zeit Du plötzlich hast, für etwas, was Dir wirklich gut tut, wie eine
kurze Yogaeinheit am Abend oder eine Meditation oder ein Gespräch mit einem lieben Menschen.
Bei mir ist es das Handy. Was ist es bei Dir?
Was ist unter den Medien Dein größter „Zeitfresser“: Computer, Spiele, Social Media, Whatsapp ... ?
Damit Du in die Umsetzung kommst und Dich aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten nicht überforderst, suche Dir einen Tipp aus, den Du direkt ab heute umsetzt.
Wenn eine Sache integriert ist, kannst Du eine Zweite hinzunehmen und so weiter …